Im Derby zwischen der SG Dassel/Sievershausen und dem FC Sülbeck/Immensen entwickelte sich am Sonntag ein hitziges Spiel, das in der Nachspielzeit eine Wendung nahm. Lange sah es nach einem Auswärtssieg der SG aus – doch ein später Ausgleichstreffer in der Nachspielzeit raubte der SG den greifbaren Derby-Dreier.
Von Beginn an war unsere SG gut im Spiel. Bereits in der 8. Minute hatte Bindewald nach Vorarbeit von Mundt die erste Gelegenheit, doch sein Abschluss nach einer sehenswerten Brustannahme war zu harmlos. Kurz darauf verfehlte Jackolis in der 17. Minute knapp das Tor. Bis dahin ließ die SG den Ball gut laufen und gewann viele Zweikämpfe im Mittelfeld. Nach der starken Anfangsphase der SG kam dann auch Sülbeck zu Chancen: In der 18. Minute musste Pressentin in höchster Not den Schuss von Ahrens blocken, und wenig später setzte der sträflich freistehende Meyer einen Kopfball aus guter Position direkt in die Arme von SG-Keeper Schnepel. Auf der anderen Seite war es Dinccan, der kurz vor der Pause einen Schuss nicht genug platzieren konnte – so ging es mit einem 0:0 in die Halbzeit. Die SG kann sich für den Auftritt bis zur Pause nichts vorwerfen, einzig die Chancenverwertung ließ zu wünschen übrig.
Nach dem Seitenwechsel blieb die SG das aktivere Team. In der 54. Minute fiel dann der verdiente Führungstreffer: Bindewald setzte sich auf der linken Außenbahn durch und spielte flach in den Strafraum, wo Jackolis goldrichtig stand und aus kurzer Distanz zum 0:1 vollendete. Der Treffer wirkte wie ein Weckruf für Sülbeck, die nun mehr riskierten. Dennoch gehörten die nächsten Chancen wieder der SG: Jackolis (60.) und Djak (64.) scheiterten jeweils am gut reagierenden Sülbecker Keeper Lesch. In der 66. Minute reagierte der FC mit einem Doppelwechsel: Niemann und Grunert ersetzten Papenberg und Ahrens. Besonders Niemann brachte frischen Schwung ins Offensivspiel der Gastgeber. Nur wenige Augenblicke nach seiner Einwechslung brachte er sich mit einer gefährlichen Offensivaktion ein, die Schnepel jedoch entschärfen konnte.
Trotz der aufkommenden Derbystimmung ließ sich die SG Da/Sie in der Schlussphase zunächst nicht aus dem Konzept bringen. Die Mannschaft verteidigte konzentriert und zeigte weiterhin klare Strukturen im Spiel. In der 75. Minute kam Schmidt für Menke in die Partie. Schmidt brachte sich direkt gut in das Spiel ein und erzielt nach Freistoß von Mundt das vermeintliche 0:2, der Schiedsrichter entschied jedoch auf abseits. In der 89. Minute kam es am Spielfeldrand zu einem unsportlichen Vorfall, als ein Spieler von Sülbeck den Trainer von Dassel im Zuge einer Auseinandersetzung mit dem Kopf im Gesicht traf. Der Schiedsrichter entschied sich lediglich für eine Gelbe Karte. Eine Entscheidung, die bei Spielern, Trainern und Zuschauern der SG für Unverständnis sorgte. Aufgrund der Unterbrechung ließ der Schiedsrichter sieben Minuten nachspielen. In der sechsten Minute der Nachspielzeit gelang Sülbeck dann der späte Ausgleich: Luis Papenberg nutzte eine Unordnung in der SG-Abwehr und traf zum 1:1.
Fazit: Die SG Da/Sie zeigte über weite Strecken eine reife und konzentrierte Leistung. Die Führung war verdient, ein zweiter Treffer mehrfach möglich. Dass der Ausgleich in letzter Sekunde fiel – und das nach einem kaum nachvollziehbaren Platzverweis-Verzicht – war umso bitterer. So bleibt am Ende ein Punkt, der sich eher wie zwei verlorene anfühlt.
FC Sülbeck/Immensen
SG Dassel/Sievershausen
Bezirksliga Braunschweig · 28. Spieltag